Das besondere städtebauliche Konzept
Der Eisenman-Gestaltungskodex - die Faltung
Der weltbekannte Architekt Peter Eisenman gewann 1991 den Wettbewerb um den städtebaulichen Entwurf für den Rebstockpark. Im Gegensatz zu klassischen städtebaulichen Strukturen, basiert dieser Entwurf auf einem Gestaltungsprinzip eines fortlaufenden, fließenden Raums, der alle Elemente – das heißt Gelände, Topographie, Gebäude, Straßen, Wege, Bepflanzung, Beleuchtung etc. – einem übergeordneten Gestaltungsprinzip für einen ganzen Stadtteil unterwirft und so als eine Art Großform den Charakter des Stadtteils zum Ausdruck bringt. Zentrales Entwurfselement für den Rebstock ist die Falte – abgeleitet von Gilles Deleuzes‘ Konzeption der Falte und dem mathematischen Modell der Katastrophentheorie René Thoms.
Gestaltungsprinzip:
Das Gelände wird durch zwei Gitternetze überlagert. Das große Netz liegt über dem gesamten Rebstockgelände und das kleine Netz über dem eigentlichen Bereich der Bebauung. Durch die Einpassung des Gitternetzes in die Geometrie der Baugebietsgrenzen wird dieses „interpretiert“ bzw. faltet es sich auf (‘der Ort entfaltet sich‘). Die Beziehungen der einzelnen Gebäude untereinander sowie zwischen den Gebäuden und den Freiräumen werden durch diese Faltung vorbestimmt, und zugleich werden durch diesen Rahmen der architektonischen Umsetzung vielfältige Variationsmöglichkeiten eröffnet, die sich durch die übergeordnete Struktur zu einem mannigfaltigen Ganzen fügen.