Wir schaffen noch mehr Raum für Wohnen in der Stadt

Aufgrund der großen Nachfrage nach Wohnen in Frankfurt insgesamt und insbesondere in seinem grünen Stadtteil Rebstock wird auch in seinem Nordosten weiterer attraktiver Wohnraum entstehen. Ursprünglich war dieser Teil des Rebstocks für den Bau von Bürohochhäusern mit bis zu 20 Geschossen vorgesehen, die Rebstock Projektgesellschaft und die Stadt haben von diesen Plänen jedoch Abstand genommen, nachdem Einigkeit darüber bestand, dass sowohl aus markt- wie auch aus wohnungspolitischer Sicht die Reduzierung von Büroflächen zugunsten der Schaffung von Wohnraum sinnvoll ist. „Dieses Areal lag so lange brach, jetzt erschließen wir es für dringend benötigte Wohnungen im citynahen Bereich“, so der Frankfurter Stadtrat Mike Josef, Dezernent für Planen und Wohnen. Hier entsteht ein beachtlicher Zuwachs mit rund 900 Wohnungen, davon zum Teil gefördert. Für die Erschließung des ca. 55.000 Quadratmeter großen Areals werden die Angelika-Machinek-Straße nach Norden und Osten verlängert und der Anschluss der Parsevalstraße an die A 648 gekappt. Östlich der Parseval-Straße schließt sich der künftige Stadtplatz als das neue Stadtteilzentrum an.
Geänderter Bebauungsplan 683 Ä für den Nord-Osten (© Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt am Main)
Geändeter Bebauungsplan 683 Ä für den Nord-Osten (© Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt am Main)

Die Änderung des Bebauungsplans 683 Ä wurde Anfang März 2021 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Die Änderung regelt die Ausweitung dringend benötigten Wohnungsbaus und die Reduzierung der geplanten Geschosszahlen, aber betrifft nicht den ökologischen Charakter des Rebstockquartiers, sondern setzt ihn fort.
Grundlage des städtebaulichen Konzepts von Peter Eisenman war nicht nur die Faltungsästhetik, sondern auch die Schaffung eines Großstadt-Stadtteiles, in dem deren typische Probleme – das Erkaufen der Nähe zu perfekter Infrastruktur durch ökologische Defizite – so weit wie möglich gelöst werden. Charakteristisch für seinen Entwurf war die Einbettung in einen für die Zeit von 1992 ungewöhnlich intensiven Landschaftsplan, die die modernen Maßstäbe einer klimagerechten Stadtentwicklung vorwegnahm.
Es sind nicht nur die Straßen, die ausnahmslos als Alleen ausgebildet sind, es sind auch die Gestaltungsvorschläge für die Außenanlagen der Innenhöfe, die Fassadenbegrünung etc. Kein Hauseingang ist weiter vom neuen Rebstockpark mit seinem komplexen Konzept oder vom Rebstockwald entfernt als 250 m. Und auch die im Entwurf vorgesehenen wasserführenden Grachten – eine entlang der Leonardo-da-Vinci-Allee und eine im neuen Park -, die aus Kostengründen aufgegeben wurden, würde man unter dem Blickwinkel der Klimaerwärmung vielleicht heute und in Zukunft anders bewerten.

Rebstock - innenstadtnah im Grünen
Rebstock - innenstadtnah im Grünen
Für die Rebstock Projektgesellschaft ist die Bebauung des Nordost-Bereiches entsprechend dem geänderten B-Plan nunmehr nach über 20 Jahren der letzte Bauabschnitt des insgesamt 27 ha großen Neubaugebietes. Die Grundstücke sind bereits sämtlich an Investoren verkauft (ABG, LBBW, Sapphire). Damit ist die Realisierung der restlichen Bebauung und damit die Vollendung des Stadtteiles Rebstock gesichert.